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IAA offiziell eröffnet: Schulterschluss gegen das Verbrennerverbot

09.09.2025 15:11 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kanzler Friedrich Merz bei der IAA-Eröffnung: mehr Flexibilität in der Regulierung
© Foto: VDA/IAA Mobility

Bei der Eröffnung der Mobilitätsmesse dreht sich viel um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie. Politik und Veranstalter sehen einen Hebel beim geplanten Verbrennerverbot.

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Bei der Eröffnung der IAA Mobility haben sich Politik und Veranstalter für Änderungen am geplanten Verbrennerverbot ausgesprochen. "Einseitige politische Festlegungen auf bestimmte Technologien sind nicht nur für diese Branche grundsätzlich der falsche wirtschaftspolitische Weg", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz. Es brauche mehr Flexibilität in der Regulierung.

Ziel sei, "durch Technologieoffenheit Wettbewerbsfähigkeit und effektiven Klimaschutz" miteinander zu verbinden, betonte Merz. Grundsätzlich müsse Deutschland "wieder ein wettbewerbsfähiger international anerkannter Wirtschaftsstandort werden, auf den die Welt nicht mit Verwunderung, sondern mit Bewunderung schaut".

Realitätscheck gefordert 

Auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Autoindustrie (VDA), der die IAA veranstaltet, forderte einen Realitätscheck und eine Kurskorrektur in der EU-Klimapolitik gegenüber der Autoindustrie – beim Verbot neuer Verbrenner ab 2035, aber auch bei den Vorgaben zum CO2-Flottenausstoß. Dies sei keine Abkehr vom Ziel der Klimaneutralität, sondern im Gegenteil ein Betrag zu deren Gelingen, argumentierte sie. 

Die Verbraucher seien noch nicht in ausreichendem Maße bereit, auf Elektromobilität umzusteigen, sagte Müller. Wer "ohne Realitätsbezug" an Zielen festhalte und nicht sehe, dass auf der Welt verschiedene technologische Optionen zum Gelingen der Verkehrswende betrügen, der gefährde nicht nur Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze, sondern auch das Ziel der Klimaneutralität. 


IAA Mobility 2025 – Eröffnung und Kanzlerrundgang

VDA-Präsidentin Hildegard Müller eröffnet die IAA 2025 Bildergalerie

Davor hatte bereits der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) seine Forderung nach einer Abkehr vom Verbrennerverbot erneuert. So wie es jetzt konzipiert sei, sei es falsch und müsse aufgehoben und durch andere Alternativen ersetzt werden. Zudem forderte er, die CO2-Ziele "an die Realität" anzupassen.

Aus der Industrie hatte es zuletzt immer wieder ähnliche Forderungen gegeben. Auch auf dem Messerundgang des Kanzlers kam das Thema zur Sprache – unter anderem bei den Zulieferern Schaeffler und Mahle

ZDK: Messe als Mutmacher 

ZDK-Präsident Thomas Peckruhn begrüßte die klaren Aussagen der Politik hinsichtlich einer technologieoffenen Flottenregulierung und dem Abbau von Handelszöllen. Zugleich lobte er die Messe er als Mutmacher in herausfordernden Zeiten: "Die IAA Mobility vermittelt einem breiten Publikum die Chancen und Möglichkeiten der Elektromobilität am Beispiel neuer und bezahlbarer Fahrzeuge. Wir brauchen mehr Marktdynamik, die zusätzlich durch eine flächendeckende und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur sowie transparente und faire Ladekosten befeuert werden muss", so Peckruhn. Das Kfz-Gewerbe gestalte den Wandel aktiv mit.

Mitglieder von Attac demonstrieren vor der Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA Mobility) mit einem „Autosaurus“ im Messesee für eine Mobilitätswende. Die IAA Mobility 2025 findet vom 09.-14.09.2025 in München statt.
Mitglieder von Attac demonstrieren vor der IAA-Eröffnung mit einem "Autosaurus" im Messesee für eine Mobilitätswende.
© Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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Sechs weitere Jahre IAA in München

Bereits zu Beginn der Eröffnung hatte VDA-Präsidentin Hildegard Müller bekannt gegeben, dass die IAA weiter in München bleiben wird. Der aktuelle Vertrag läuft mit der diesjährigen Messe aus. Nun gibt es eine Einigung auf sechs weitere Jahre – also drei weitere Ausgaben. Die entsprechenden Verträge sollten noch am heutigen Dienstag unterzeichnet werden. Söder sagte, die sei "eine sehr weise Entscheidung".

Die IAA Mobility findet seit 2021 alle zwei Jahre in München statt. Zuvor war Frankfurt Veranstaltungsort. Der bisherige Vertrag mit der Messe München lief bis 2025. Nun bleibe die Autoschau bis mindestens 2031 in der Stadt, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Das ist eine gute Nachricht für München."

Aktivisten protestieren gegen "Autowahn" 

Schon vor der Eröffnung hatte es Proteste gegen die Messe gegeben. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac versenkte in einer Wasserfläche vor dem Eingang der Messe einen "Autosaurus". Der "Autosaurus" steht symbolisch für eine nicht mehr zu rettende Autobranche, wie Attac mitteilte. Die Aktivisten forderten auch: "Bus und Bahn statt Autowahn."

"Der fossile Rückschritt unter der Regierung Merz ist in vollem Gange und die Verkehrswende wird ausgebremst", kritisierte Attac. Die Autoindustrie werde sich nicht freiwillig verändern. Klimaneutralität ist ihr egal, denn es geht ihr nur um den Profit mit immer größeren und schädlicheren Autos." 

Wenige Stunden später nutzte die Klimaschutzgruppierung Extinction Rebellion ebenfalls die Wasserfläche vor der Messe für eine Aktion. Bei ihr stellten Aktivisten treibende Leichen dar. "Die Klimakrise tötet Menschen und an der IAA werden immer größere Autos und ein 'Weiter-so' zelebriert", so ein Sprecher.

Weitere Protestaktionen im Laufe der Messe werden erwartet - wie schon bei den letzten Ausgaben der IAA Mobility.


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