70 Jahre liegen zwischen der Entwicklung eines Roadster-Prototyps und dessen Wiederentdeckung im Archiv der Adam Opel GmbH. Wohlbemerkt Wiederentdeckung von Bildern und Unterlagen, denn das auf der ersten Kadett-Baureihe basierende Fahrzeug mit 1,1-Liter-Motor (23 PS) und Drei-Gang-Getriebe(Vmax = 98 km/h) ist verschollen und geriet wohl auch deshalb in Vergessenheit. Sein Name: Strolch. Nach diesem Fund entstand bei Opel Classic die Idee, den Roadster auferstehen zu lassen. Als Basis diente ein 1938er Kadett, der, so der O-Ton, „in der Opel-Oldtimersammlung als Ersatzteillieferant gedient hatte. ... Besondere Herausforderungen waren die Gestaltung des windschnittig geformten Hecks und das Herausarbeiten jener Karosserieteile, die nicht der Kadett-Serie entsprechen. Auch Konstruktion und Bau des Stoffklappverdecks ohne präzise Unterlagen erforderten viel Fantasie und technisches Verständnis. Einziges Orientierungsmittel waren die Fotos.“ Obwohl man damals bei Opel bereits den Marktstart vorbereitete und einen Prospekt drucken lassen wollte, dessen Vorlage man ebenfalls im Archiv fand, ging der Kadett Strolch nicht in Serie. „Aus einem alten Sitzungsprotokoll der Geschäftsführung geht hervor, dass unter anderem angesichts knapper Stahlressourcen im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs und potenziell geringer Stückzahlen in diesem Segment das Projekt nicht weiter verfolgt werden sollte“, so Opel. Wer den rekonstruierten Opel Kadett Strolch sehen will, hat auf den Oldtimer-Veranstaltungen dieses Sommers gute Chancen. Ein Fixtermin ist beispielsweise der Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring vom 7. bis 9. August. (pd)
Opel Kadett Strolch
