Eine aktuelle Auswertung der Auto-Abo-Plattform Finn zeigt deutliche regionale Unterschiede bei den laufenden Autokosten. Für den "Autokostenatlas" wurden 49 Städte in Deutschland analysiert. Berücksichtigt wurden ausschließlich Kostenfaktoren, die stark vom Wohnort abhängen – darunter Anwohnerparken, Werkstattpreise, Versicherungstarife sowie Tank- und Stromkosten.
Autokosten: Fast 500 Euro Unterschied pro Jahr
Das Ergebnis der Untersuchung: Autofahren kann je nach Stadt bis zu 500 Euro im Jahr teurer oder günstiger sein. Dabei sind Kauf oder Leasing des Fahrzeugs nicht einmal einbezogen. Die berechneten Kosten betreffen nur den laufenden Betrieb.
Bonn liegt mit jährlichen Kosten von 1.505 Euro an der Spitze der teuersten Städte für Autofahrer. Ausschlaggebend dafür sind vor allem die Anwohnerparkkosten: Mit 360 Euro pro Jahr ist Bonn bundesweit führend – der Wert liegt beim 18-fachen der günstigsten Städte. Es folgen Berlin mit 1.498 Euro und Hamburg mit 1.490 Euro. In Berlin fallen besonders hohe Versicherungskosten (708 Euro jährlich) ins Gewicht, während in Hamburg die teuersten Werkstattpreise aller untersuchten Städte die Bilanz verschlechtern.
Am unteren Ende der Tabelle liegen überwiegend Städte aus Ostdeutschland. Cottbus belegt mit 1.028 Euro pro Jahr den ersten Platz unter den günstigsten Städten. Auf den weiteren Rängen folgen Rostock (1.030 Euro) und Braunschweig (1.082 Euro). In Cottbus zahlen Autofahrer besonders wenig für Werkstattstunden – nur 139 Euro pro Stunde, knapp 30 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Rostock überzeugt mit den bundesweit niedrigsten Versicherungskosten: Im Schnitt nur 397 Euro jährlich – über 300 Euro weniger als in Berlin.
Stromkosten für E-Autos mit großer Spannbreite
Noch stärker schwanken die Kosten beim Laden von Elektroautos. Besonders günstig ist das öffentliche Laden in Rostock (930 Euro jährlich) und Gelsenkirchen (955 Euro). Deutlich teurer wird es in Frankfurt am Main mit 1.567 Euro und in Magdeburg mit 1.483 Euro. Allerdings ist die Datenlage zu Ladestromtarifen uneinheitlich, da nicht alle Städte transparente Tarife für öffentliche Ladesäulen bereitstellen.
Für die Analyse hat Finn dieselben 49 Städte untersucht wie bereits bei der früheren Studie zur Autounfreundlichkeit in Deutschland. Die Auswahl ermöglicht eine präzise Einschätzung regionaler Unterschiede bei den laufenden Autokosten.