Er ist klein, rund und eher unscheinbar - aber für jedes Auto mit Verbrennungsmotor unverzichtbar: der Tankdeckel. Er ist weit mehr als nur ein Verschluss: Ohne ihn würde Kraftstoff verdampfen, Schmutz in den Tank gelangen und im schlimmsten Fall das ganze System Schaden nehmen.
Technisch gesehen verschließt der Tankdeckel nicht nur mechanisch den Einfüllstutzen, sondern regelt auch den Druck im Kraftstoffsystem. Moderne Fahrzeuge verfügen über belüftete Tankdeckel, die mit einem Ventilsystem ausgestattet sind. Dieses sorgt dafür, dass sich im Tankinneren kein Über- oder Unterdruck aufbaut - wichtig für die einwandfreie Funktion der Kraftstoffpumpe. Gleichzeitig verhindert eine Gummidichtung am Deckel das Austreten von Dämpfen, was sowohl dem Umweltschutz als auch der Sicherheit dient.
Insbesondere seit der Einführung von On-Board-Diagnosesystemen (OBD) in den 90er Jahren hat der Tankdeckel an Bedeutung gewonnen. Ein nicht richtig verschlossener oder defekter Tankdeckel kann dazu führen, dass die Motorkontrollleuchte aufleuchtet. Das Fahrzeug registriert dies und fordert zur Fahrt in die Werkstatt auf. Dort lässt sich der Fehler leicht diagnostizieren und durch einen einfachen Austausch des Deckels beheben.
Vom Außentank zum Hightech-Verschluss
In den Anfangsjahren des Automobils waren Kraftstofftanks oft außen am Fahrzeug angebracht und mit einfachen Schraub- oder Bajonettverschlüssen versehen. Im Laufe der Zeit wurde der Tankstutzen aus Sicherheitsgründen in den Fahrzeugkörper integriert, und der Deckel erhielt zusätzliche Schutzfunktionen – etwa eine Klappe mit zentraler Verriegelung, um Spritdiebstahl und Manipulation am Fahrzeug zu erschweren. Heute sind vor allem in hochwertigen Autos selbstschließende Systeme verbreitet, bei denen die Tankklappe gleichzeitig der Verschluss ist. Auf dem Dach beim Tanken vergessene Tankdeckel sind aber vorher schon selten geworden, verbinden die meisten Autohersteller die Bauteile doch über ein Plastikband mit dem Fahrzeug.