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Studie: Lithium für E-Autos könnte knapp werden

13.06.2025 10:02 Uhr | Lesezeit: 3 min
Lithium-Ionen-Batterie Akku
Die wachsende Nachfrage nach Elektroautos könnte in einigen Jahren zu einem weltweiten Mangel an Lithium führen.
© Foto: VW

Akkus enthalten viel Lithium. Wegen des Ausbaus der Elektromobilität könnte der Rohstoff in einigen Jahren knapp werden, warnen Wissenschaftler. Vor allem in Europa könnte es eng werden.

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Die wachsende Nachfrage nach Elektroautos könnte einer Studie zufolge in einigen Jahren zu einem weltweiten Mangel an Lithium führen. Trotz ehrgeiziger Ausbaupläne zur Gewinnung des wichtigen Batterierohstoffs werde das Angebot 2030 nicht ausreichen, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen - weder in Europa, noch in den USA oder China. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der East China Normal University in Schanghai und der schwedischen Universität Lund. 

Den größten Engpass sagen die Wissenschaftler dabei für Europa voraus. Zwar rechnen die Experten damit, dass die Förderung des Rohstoffs in der EU in den kommenden Jahren deutlich Fahrt aufnimmt. 2030 könnte sie bei 325.000 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent pro Jahr liegen. Die Nachfrage werde das aber nicht einmal zur Hälfte decken, sie werde dann bei 792.000 Tonnen liegen.

"Lithium ist heute so wichtig wie Benzin in der industriellen Revolution", sagt Studien-Mitautor Qifan Xia von der East China Normal University in Schanghai. "Die Lithiumreserven sind zwar weltweit beträchtlich, aber ungleichmäßig auf die verschiedenen Länder verteilt." Entsprechend groß seien die Herausforderungen, den wachsenden Bedarf zu decken. Die Studie zeige deutlich, dass die Welt ohne sofortige Maßnahmen Gefahr laufe, die Klima- und Energiewendeziele zu verfehlen, warnt Xia.

Europa fast komplett von Import abhängig

Lithium kommt vor allem in Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, wie sie etwa in Smartphones, Laptops und Elektroautos verbaut werden. Bisher ist Europa fast komplett von Importen abhängig. Wichtigste Lieferländer sind Chile, Australien und China, wo der Stoff im Bergbau oder in großen Salzseen gewonnen wird.

In Deutschland laufen derzeit mehrere Projekte, um selbst Lithium zu gewinnen:   

  • Am Oberrheingraben wird eine Gewinnung aus Tiefenwasser untersucht. In Landau (Pfalz) ging Ende 2023 eine erste Pilotanlage in Betrieb.  
  • Auch in der Lüneburger Heide wurde 2024 bereits versuchsweise Lithium aus Tiefenwasser gewonnen.   
  • Im sächsischen Erzgebirge gibt es Pläne, den Rohstoff im klassischen Bergbau direkt aus dem Gestein zu fördern. 

Auch China kann eigenen Bedarf nicht decken 

Doch auch die USA und China werden der Studie zufolge ihren Bedarf nicht selbst decken können. Die Lücke dürfte dort aber deutlich kleiner ausfallen als in Europa: In den USA könnte die Förderung bis 2030 auf bis zu 610.000 Tonnen steigen, was knapp 90 Prozent des dann erwarteten Bedarf abdecke. China, schon bisher einer der wichtigsten Lithium-Lieferant weltweit, könnte dann sogar bis zu 1,1 Millionen Tonnen fördern. Das werde aber auch dort nicht reichen, um den Bedarf von dann voraussichtlich 1,3 Millionen Tonnen zu decken.

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Ganz ohne Importe werden daher keine der drei Regionen auskommen, so die Wissenschaftler. Alle drei würden daher um die Importe aus anderen Ländern konkurrieren. Das könnte die Versorgungsengpässe weiter verschärfen und die weltweiten Handelsbeziehungen belasten, so die Autoren der Studie. 

Natrium-Ionen-Akkus können Mangel lindern

Um den Mangel zu lindern, empfehlen die Wissenschaftler neben einem deutlichen Ausbau der Förderung, auch den Lithium-Einsatz zu reduzieren. Helfen könnten etwa neue Batterietechnologien, die mit weniger oder gar keinem Lithium auskommen. Dazu gehören etwa Natrium-Ionen-Akkus, wie sie in China bereits in ersten Fahrzeugen verbaut werden. 

Auch europäische Hersteller arbeiten am Einsatz solcher Akkus. Nachteil: Die Batterien weisen eine geringere Energiedichte auf als solche mit Lithium-Ionen und können daher weniger Strom speichern. In Betracht kommen sie daher vor allem für Kleinwagen mit geringer Reichweite.


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