Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel. Elektrofahrzeuge ersetzen zunehmend klassische Verbrenner. Hersteller setzen auf neue Plattformen, digitale Diagnoseverfahren und Hochvolt-Systeme. Für kleine Werkstätten bedeutet das: Wer jetzt nicht investiert, verliert den Anschluss. Thomas Attenberger bringt es auf den Punkt: "Das Thema ist ganz einfach die Investition in Menschen und Technik – das ist schon enorm aktuell und wichtig." Gerade in der Startphase sei es entscheidend, ein ausreichendes Volumen an E-Fahrzeugen zu bearbeiten, damit sich Werkzeuge, Schulungen und Infrastruktur auch betriebswirtschaftlich lohnen.
Elektromobilität: Wie kleine Werkstätten erfolgreich in die E-Zukunft starten

In der fünften Ausgabe unserer Videoserie gibt Thomas Attenberger, Geschäftsführer von AVP E-Mobility, erneut wertvolle Tipps und Einblicke – diesmal mit einem besonderen Fokus auf kleine Werkstätten. Die Elektromobilität bringt nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch strategische Investitionsentscheidungen mit sich.
Smarte Investitionen: Was lohnt sich wirklich?
Nicht jede Werkstatt braucht sofort ein komplettes E-Mobility-Setup. Vielmehr geht es laut Attenberger darum, gezielt zu investieren:
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Häufigkeit der Anwendung: Wenn ein Werkzeug nur ein- bis zweimal pro Woche benötigt wird, ist eine Anschaffung oft nicht wirtschaftlich.
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Servicebedarf erkennen: Besonders lohnenswert sind Werkzeuge, die bei wiederkehrenden Garantie- und Wartungsarbeiten eingesetzt werden.
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Markenübergreifende Nutzung: Investitionen wie der sogenannte "Balancer" – ein Spezialwerkzeug für den Akkuausbau bei Elektrofahrzeugen – sollten möglichst herstellerübergreifend eingesetzt werden (z. B. VW, Skoda, Porsche).
Ein Balancer kostet ca. 10.000 Euro. Bei AVP wird er bereits für mehrere Marken gleichzeitig eingesetzt, um den Nutzen zu maximieren.
Tipps für kleine Werkstätten
Wie hoch sind die Kosten für die Umstellung auf Elektromobilität?
Laut Attenberger liegen die Werkzeuginvestitionen im sechsstelligen Bereich. Eine gezielte, strukturierte Umsetzung ist daher essenziell. "Wir bewegen uns aktuell mit Sicherheit über 150.000 Euro", erklärt er. Für kleinere Betriebe bedeutet das: Schrittweise vorgehen, zentral bündeln, Kooperationen suchen. Auch AVP setzt auf Zentralisierung – alle Fahrzeuge werden derzeit im "Plattlink" zusammengezogen, um Ressourcen zu bündeln und Effizienz zu steigern.
Fazit: Kleine Werkstätten können erfolgreich auf E-Mobilität umstellen
Mit der richtigen Strategie, gezielten Investitionen und Kooperationen können auch kleine Kfz-Werkstätten wirtschaftlich sinnvoll auf Elektromobilität umstellen. Die Tipps von Thomas Attenberger zeigen: Es braucht keinen Komplettumbau über Nacht – aber einen klaren Plan und Bereitschaft zur Veränderung.
Videoserie: Elektromobilität im Werkstattalltag
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