Er steht sicherlich nicht symbolisch für das Fortbewegungsmittel der 68er-Generation, auch wenn der erste Opel GT vor nun bald 40 Jahren im November 1968 erstmals vom Band lief. Klar, ein Zweisitzer mit dieser Karosserielinie, dem flachen Bug mit Klappscheinwerfern, bauchigen Kotflügeln und scharfer Abrisskante am Heck passte sicherlich so gar nicht zum studentischen Revolutionär von damals, denn die charakteristische "Coke Bottle Shape", ließ den GT wie eine kleine amerikanische (also imperialistische) Corvette aussehen.
Einzig der massentaugliche Einstiegspreis von nur 10.767 Mark hätte die außerparlamentarische Opposition vielleicht noch als Argument für das Fahrzeug gelten lassen. In den fünf Jahren bis zum Produktionsende 1973 erreichte das Modell eine Gesamtauflage von 103.463 Autos.
Die Karriere des historischen Sportcoupés begann bereits 1965. Auf der IAA in Frankfurt präsentiert Opel den "Experimental-GT" zunächst als Studie. Doch durch das positive Echo wurde das Modell schon sechs Jahre nach den ersten Designskizzen und nur drei Jahre nach der IAA ein Serienauto.
Der Weg zur Serienproduktion des 60er-Jahre-Coupés war allerdings nicht einfach, denn das Rüsselsheimer Stammwerk war voll ausgelastet. Bochum konnte nur die Endmontage übernehmen. So wurde der GT zum Europäer: Die französischen Karosseriebauer Chausson und Brissoneau & Lotz übernahmen die Press- und Schweißarbeiten der Blechteile sowie Lackierung und Innenausstattung; die Bochumer Belegschaft montierte Fahrwerk und Motor.