Chrysler plant eine Reihe von Elektrofahrzeugen und will das erste 2010 auf die Straße bringen. Die Modelle sollen zunächst in den USA und später auch in Europa auf den Markt kommen. Das kündigte der drittgrößte US-Hersteller, an dem der deutsche Daimler-Konzern noch mit knapp 20 Prozent beteiligt ist, am Dienstag in Auburn Hills (Michigan) an. Bereits ab 2009 sollen im Heimatland rund 100 Stück in Testflotten unterwegs sein. Für seine Elektroautos mit verlängerter Reichweite verwendet Chrysler nach eigenen Angaben drei Hauptkomponenten: einen Elektromotor zum Antrieb der Räder, eine Lithium-Ionen-Batterie als Kraftquelle für die E-Maschine und eine Steuereinheit zum Management des Energieflusses. Der Elektroantrieb sei sowohl für den Vorder- und Hinterradantrieb als auch für Plattformen mit Vierrandantrieb konzipiert. "Mit dieser Technologie erhält der Kunde ein abgasfreies Fahrzeug mit einer Reichweite von 240 bis 320 Kilometern, die die täglichen Fahrstrecken der meisten Pendler deutlich übertrifft", erklärte Entwicklungschef Frank Klegon. Gestern präsentierte der Hersteller jeweils ein Modell für jede seiner drei Konzernmarken. Im Chrysler EV auf Basis des Grand Voyager und dem Jeep EV (Wrangler) kommen jeweils ein Elektromotor plus Benzingenerator zum Aufladen der Batterie zum Einsatz. Die E-Maschinen leisten 190 kW / 255 PS bzw. 200 kW / 268 PS und erzeugen ein maximales Drehmoment von 350 und 400 Nm. Beide EV-Modelle sollen 65 Kilometer vollelektrisch fahren können – mit etwa 30 Litern Benzin steigt ihre Reichweite auf rund 650 Kilometer. Öko-Fahrspaß bei Dodge Den Dodge EV hat Chrysler zusammen mit dem englischen Sportwagenbauer Lotus entwickelt. Im Gegensatz zu den anderen Varianten wird es allein mit Strom angetrieben und soll eine durchgängige Reichweite von 240 bis 320 Kilometern haben. Der Elektromotor ist 200 kW / 268 PS stark und stemmt 650 Nm auf die Kurbelwelle. Das Drehmoment liegt sofort an und beschleunigt den Öko-Flitzer in weniger als fünf Sekunden auf knapp 100 km/h. Der Vortrieb endet laut Hersteller bei über 193 km/h. Unterdessen steckt Chrysler weiter tief in den roten Zahlen. Angesichts der steilen Talfahrt habe das Unternehmen im laufenden Jahr bisher ein Minus von 400 Millionen Dollar eingefahren, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch von einer internen Chrysler-Händlertagung unter Berufung auf Teilnehmer. Der Autobauer, der mehrfach Insolvenzgerüchte dementieren musste, habe liquide Mittel von elf Milliarden Dollar. Vergangenes Jahr lag das Minus bei 1,6 Milliarden Dollar. (rp/dpa)
Chrysler EV-Flotte
