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ADAC testet Notbremsassistenten: Nur vier Modelle überzeugen komplett

06.08.2025 11:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Ein sehr guter Notbremsassistent verhindert Kollisionen mit Fußgängern oder Fahrradfahrern.
© Foto: ADAC / Uwe Rattay

Der ADAC hat rückwärtsgerichtete Notbremsassistenten getestet. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur vier von zehn Fahrzeugen verhindern alle Kollisionen. Der Automobilclub fordert daher eine Serienpflicht – wie bereits bei Systemen fürs Vorwärtsfahren.

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Das Rückwärtsfahren gehört noch immer zu den größten Unfallrisiken im Straßenverkehr: Jede vierte Fußgängerkollision findet nach Angaben des ADAC am Heck eines Fahrzeugs statt und durch Parkrempler entstehen Daten des Versicherers Allianz zufolge jährlich Schäden in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro. Viele dieser Fälle lassen sich durch moderne Technik verhindern. Der Automobilcub hat zehn Fahrzeugmodelle mit Notbremsassistenten (AEB) für das Rückwärtsfahren untersucht. Die Autos mussten in verschiedenen Fahraufgaben stehende und bewegte Hindernisse erkennen und vor einem Zusammenprall automatisch abbremsen.

Luft nach oben: Nur vier Modelle überzeugen

Die Systeme der Hersteller werden zwar immer besser, wie der Vergleich zum ersten Test des ADAC aus dem Jahr 2019 zeigt, aber es gibt immer noch Luft nach oben. Damals konnte kein einziges Fahrzeug alle Aufgaben vollumfänglich bewältigen. Heute sieht es anders aus: Vier der zehn Fahrzeuge (BMW X3, Volvo EX30, Ford Puma, VW Tiguan) erkennen nicht nur sämtliche Hindernisse – dank des Notbremssystems verhindern sie auch zuverlässig jeden Zusammenstoß mit einem Menschen oder Gegenstand. Auch das rückwärtsgerichtete AEB von Hyundai (Ioniq 5) überzeugt weitgehend und zeigt bloß bei einer Fahraufgabe mit acht km/h Geschwindigkeit leichte Schwächen.

Mercedes überraschend schwach

Bei anderen Herstellern herrscht dagegen noch Nachholbedarf: Das System des Mercedes E 220 zeigt sich eigentlich robust und zuverlässig, übersieht aber einen hinter dem Fahrzeug platzierten Dummy auf einem Bobbycar. Der Skoda Enyaq identifiziert zwar einige Hindernisse, enttäuscht aber mit einem zu späten Eingreifen des Bremsassistenten. Der BYD Seal hingegen kann zwar bei seitlich kreuzenden Fußgängern und Radfahrern rechtzeitig bremsen, prallt dafür aber auf statische Hindernisse.

Fazit: serienmäßiger Einbau und Software-Updates

Es gibt – so zeigt es der aktuelle Vergleich – bereits marktreife Systeme, die einen hohen Schutz vor Kollisionen bieten und zudem kostengünstig sowie robust sind. Fahrzeughersteller sollten daher aus Sicht des ADAC grundsätzlich einen serienmäßigen Einbau der Bremssysteme vorantreiben. Auch eine Funktionserweiterung via Update ist zu begrüßen, da die nötigen Sensoren häufig schon vorhanden sind. AEB für das Vorwärtsfahren ist bereits seit Mitte 2024 für alle Pkw-Neuzulassungen in der EU Pflicht ist. Das wünscht sich der Automobillcub auch für die rückwärtigen Systeme.

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Tabelle: Ergebnisse im Überblick

Modell Gesamtnote Performance Fußgänger Hindernis stehend Ausparken
Gewichtung 50 % 20 % 30 %
       
BMW X3 sehr gut 100,0 % 100 % 100 % 100 %
Volvo EX30 sehr gut 100,0 % 100 % 100 % 100 %
Ford Puma sehr gut 100,0 % 100 % 100 % 100 %
VW Tiguan sehr gut 100,0 % 100 % 100 % 100 %
Hyundai Ioniq 5 N-Line gut 97,6 % 100 % 88 % 100 %
Mercedes E220 gut 90,0 % 100 % 50 % 100 %
Skoda Enyaq befriedigend 87,5 % 75 % 100 % 100 %
BYD Seal ausreichend 51,5 % 33 % 25 % 100 %
Renault R5 ausreichend 48,5 % 67 % 75 % 0 %
Tesla Model Y ausreichend 41,1 % 67 % 38 % 0 %
Quelle: ADAC e.V.        

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